Westumfahrung?

Was genau ist eigentlich die Westumfahrung?

Im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030) ist die Idee einer Ortsumfahrung für Ottendorf-Okrilla als Projekt enthalten. Die dort skizzierte Variante ist die sogenannte Westumfahrung. Auch wenn im BVWP 2030 dargelegt wird, dass zu jedem Projekt nur eine Variante gelistet ist und diese keineswegs die bevorzugte bzw. letztendlich umzusetzende Variante sein muss, ist es uns wichtig frühzeitig die Nachteile der Westumfahrung darzulegen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Einen Überblick über die geplante Ausführung der Westumfahrung kann man sich hier verschaffen:Westumfahrung

Original: http://www.bvwp-projekte.de/strasse/download_plaene/SN/B97-G10-SN/LPL_1_1_B97-G10-SN%20Lageplan.pdf

Was kritisieren wir an dieser Variante?

Die Westumfahrung ist vom Straßenverlauf her überhaupt keine Umfahrung der Ortschaft, sondern verläuft genau zwischen den Ortsteilen von Ottendorf-Okrilla (östlich: Kleinokrilla, Wachberg, Cunnersdorf, Hermsdorf; westlich: Medingen, Hufen). Dies führt unweigerlich zu einer Belastung der betroffenen Gebiete (Lärmbelastung und Sichtbelastung).

Der Streckenverlauf geht zu Beginn mitten durch Waldgebiet und am Ende quer durch ein Landschaftsschutzgebiet. Zudem ist es bedingt durch die Geländeformen entlang der Strecke auch nicht einfach eine neue Straße, sondern es müssen auch 2 Brücken neu gebaut werden (hinter dem Wachberg, 220m lang; über die Große Röder, 600m lang). Dies ist ein enormer Eingriff in die Natur und verändert massiv den ländlichen Charakter.

Ob es eine Verknüpfung zwischen S177 und der Umfahrung im Bereich der Großen Röder geben wird ist laut Plan unklar und wird von uns für sehr unwahrscheinlich gehalten.
Zudem ist die Weiterführung der Ortsumfahrung in Richtung Weixdorf nicht Bestandteil des Plans und muß zusätzlich umgesetzt werden. Es gibt keine Garantie dafür.
Des weiteren wurde ausdrücklich von Mitarbeitern des LASuV (Landesamt für Straßenbau und Verkehr) erklärt, dass eine neue Anschlussstelle unweigerlich mit einer Schließung der Anschlussstelle Hermsdorf einhergehen wird.
All diese Punkte zusammen stellen eine deutliche Verschlechterung der Verkehrsituation für die Einwohner dar! Die Westumfahrung wird nicht zu einer Entlastung führen, sondern es werden sich alternative Verkehrsströme bilden! Anwohner der von der Maßnahme betroffenen Gebiete können sich noch nicht einmal damit trösten eine Verbesserung zu bekommen, sondern müssen zusätzlich weitere Wege in Kauf nehmen!

Die Verbindungsstraße zwischen Hermsdorf und Hufen/Medingen (Medinger Straße) wird der Ortsumfahrung wohl zum Opfer fallen. Auch wenn diese Straße eher wenig befahren ist, ist sie doch eine wichtige Querverbindung zwischen den Ortsteilen.

Abschließend muss man klar sagen, dass das nicht die beste Lösung für die Ortschaft und Ihre Einwohner sein kann!

Ziel muss es sein eine verträglichere Variante zu finden oder wegen der zu großen Belastung und den damit einhergehenden Nachteilen ganz auf eine Ortsumfahrung zu verzichten.